Die Trauung auf dem Standesamt ist ein Rechtsakt mit einem festgelegten Rahmen.
Diese Form führt dazu, dass die Trauung auf dem Standesamt von vielen als bürokratischer Akt und nicht als romantische Zeremonie betrachtet wird.
Viele Brautpaare planen daher zusätzlich eine kirchliche oder freie Trauung. Denn hierbei sind die Möglichkeiten für individuelle Elemente größer.
Doch auch die standesamtliche Trauung kann etwas ganz Besonderes werden. Wie das gehen kann, möchte ich dir in diesem Beitrag gerne aufzeigen.
Wichtig: Stimmt euch auf jeden Fall mit eurer Standesbeamtin oder eurem Standesbeamten ab, welche eurer Wünsche umsetzbar sind. Hier gibt es große Unterschiede.
Diese Beitrag ist auch als Podcast-Episode erschienen: 002 – Standesamt: 10 Ideen für euere festliche Trauung
1. Standesbeamte*in eurer Wahl
Wusstest du schon, dass eure standesamtliche Trauung bei jedem Standesamt in Deutschland erfolgen kann? Ihr müsst euch dazu zuerst mit dem Standesamt eurer Wahl in Verbindung setzen. Bei der Anmeldung zur Eheschließung gebt ihr euer Wunsch-Standesamt dann an. Diese Anmeldung muss beim Standesamt eures Wohnortes erfolgen.
Vielleicht ist es bei dem für euch zuständigen Standesamt nicht möglich, eure Wünsche umzusetzen:
- Das Standesamt ist hoch frequentiert oder nimmt sich aus anderen Gründen eher wenig Zeit für die Trauzeremonie oder das Vorgespräch.
- Die Standesbeamtin / der Standesbeamte ist euch nicht sympathisch oder geht nicht auf eure Wünsche für die Zeremonie ein.
- etc.
Erkundige dich am besten im Vorfeld über Erfahrungen mit dem Standesamt. Wenn es euch nicht zusagt, könnt ihr auf ein anderes Standesamt ausweichen. Bitte beachte aber, dass manche Standesämter so hoch frequentiert sind, dass sie z.B. nur noch Ortsansässige trauen können.
2. Besonderer Ort
Mit der Wahl eines Standesamtes entscheidet ihr euch nicht nur für die Person, welche die Trauung durchführt, sondern auch für den Ort der Trauung. Eine schöne Location kann eurer Trauung eine festliche Atmosphäre verleihen.
Doch vielleicht sagen euch die Räumlichkeiten eures Standesamtes nicht zu oder es gibt Verbote für Fotografie, Blüten werfen oder Musik. Sollte dies der Fall sein, habt ihr verschiedene Möglichkeiten.
Viele Standesämter haben inzwischen Außenstellen, in denen sie Trauungen durchführen. Hierbei kann es sich um besondere oder größere Räumlichkeiten handeln. Meist kostet die Trauung in einer Außenstelle eine zusätzliche Gebühr.
Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Location eurer Wahl zu mieten und die Standesbeamtin oder der Standesbeamten um eine Trauung vor Ort zu bitten. Bedingung hierfür ist es in der Regel, dass der Saal sich im selben Ort wie das Standesamt befindet. Auch hier fällt normalerweise eine Zusatzgebühr an.
Sollte euer Standesamt keine dieser Optionen anbieten, könnt ihr nochmal über den Punkt 1 dieser Liste nachdenken.
3. Heirat am Wochenende
Typischerweise findet eine standesamtliche Trauung unter der Woche statt. Oft sind die Trauungen auch nur vormittags möglich.
Wenn ihr eure standesamtliche Trauung mit Familie und Freunden feiern möchtet, ist dieser Zeitrahmen nicht ideal. Einige Standesämter bieten jedoch die Möglichkeit (gegen eine Gebühr), die Trauung auch an einem Freitagnachmittag oder an einem Samstag stattfinden zu lassen.
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4. Persönliche Worte
Bei der Gestaltung der standesamtlichen Trauung gibt es vorgeschriebene Elemente. Mehr dazu erfährst du im Beitrag “Wie die standesamtliche Trauung abläuft“.
Doch kann die Traurede auch persönliche Worte über euch enthalten. Das wird jedoch von Standesbeamt*innen unterschiedlich gehandhabt.
Manche haben vorbereitete Reden, die sie für die Trauung verwenden. Andere nehmen sich kurz vor der Trauung Zeit, um einige persönliche Details von euch zu erfahren. Wiederum Andere führen im Vorfeld ausführliche Kennenlerngespräche und erzählen während der Trauung eure persönliche Geschichte.
Und nicht nur die Standesbeamt*in kann persönliche Worte sprechen, sondern auch ihr selbst. So ist es auch bei einer standesamtlichen Trauung möglich ein Eheversprechen einzuplanen.
Informiere dich am besten darüber, wie euer Standesamt das Ganze handhabt. Sollte es euch nicht zusagen, kehre zurück zu Punkt 1 dieser Liste.
5. Traditionen und Rituale
Auch wenn der Ringtausch oder der Brautkuss häufig auf dem Standesamt zu sehen sind, sind dies keine festen Bestandteile der Trauung. Hier könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr diese Elemente integrieren möchtet oder nicht. Beide Traditionen verleihen einer Trauung eine festlichere Note.
Wenn sich eure Standesbeamtin bzw. euer Standesbeamter darauf einlässt, könnt ihr auch weitere Rituale integrieren. Hier findest du 35 Hochzeitsrituale für eine unvergessliche Trauung.
6. Trauzeug*innen
Heutzutage sind für die standesamtliche Trauung keine Trauzeug*innen mehr notwendig. Doch hat es eine schöne Symbolkraft, wenn zwei euch wichtige Personen mit einer Unterschrift eure Eheschließung bezeugen.
Hier erfährst du übrigens, was du bei der Wahl deiner Trauzeugin beachten darfst und welche Aufgaben deine Trauzeugin übernehmen kann.
7. Stimmungsvolle Musik
Wenn du meinen Blog schon etwas kennst, weißt du vermutlich, wie wichtig ich Musik für die Hochzeit finde. Musik schafft etwas, das mit Worten nicht immer gelingt. Sie weckt Emotionen. Und genau das möchtest du vermutlich für eure Trauung: Eine romantische Stimmung.
Besonders stimmungsvoll ist es, wenn ihr Live-Musik in eure Trauung integriert. Doch auch Lieder vom Band können für den Einzug, beim Ringtausch oder für den Auszug schön sein.
Wie bei allen Punkten dieser Liste klärt ihr am besten, ob Musik bei der Trauung erlaubt ist und wenn ja, in welcher Form. Fragt am besten auch nach vorhandener Technik.
Erfahre in diesem Beitrag, wie du mit der richtigen Hochzeitsmusik eine festliche Stimmung kreierst.
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8. Festliche Dekoration
Mit der passenden Dekoration kannst du aus dem verstaubtesten Standesamt noch etwas herausholen. Blumen, Rosenblätter, Kerzen und Ähnliches können einen Raum aufwerten und festlicher wirken lassen.
Manche Standesämter dekorieren den Trausaal selbst. Insbesondere, wenn im Standesamt mehrere Trauungen nacheinander stattfinden, fehlt oft die Zeit, selbst zu dekorieren.
Solltet ihr keine eigene Dekoration mitbringen können, gibt es trotzdem Möglichkeiten: Ein schönes Stammbuch, ein romantisches Ringkissen oder Wedding Wands könnt ihr auf jeden Fall mitbringen.
9. Elegantes Standesamt-Outfit
Im Prinzip könnt ihr leger zur standesamtlichen Trauung erscheinen. Wenn das zu euch passt und ihr genauso heiraten möchtet, ist das also absolut in Ordnung. (Ich würde dann allerdings eure Gäste darüber informieren, damit sich niemand overdressed fühlt)
Doch wenn ihr keine weitere Trauung plant und du gerne deinen Traum vom pompösen Brautkleid verwirklichen möchtest, dann ist auch das möglich! Auch so könnt ihr eurer Trauung das gewisse Etwas und ein bisschen mehr Festlichkeit verleihen!
Übrigens: Ein (kleiner) Brautstrauß rundet das braut-Outfit noch ab.
10. Einzug, Auszug & Blumenkinder
Auch bei der standesamtlichen Trauung könnt ihr einen klassischen Brauteinzug und eine Brautübergabe einbauen, wenn ihr das möchtet. Eure Gäste können auch Spalier stehen, während ihr gemeinsam (zu Musik) aus dem Standesamt auszieht. Beides könntet ihr von Blumenkindern begleiten lassen. Hier gilt es zu klären, ob echte Blüten gestreut werden dürfen oder ihr eine Alternative wählen müsst.
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11. Zusatztipp: Feiern nach dem Standesamt!
Eigentlich sollten es ja nur 10 Tipps werden, doch dieser Tipp bezieht sich auch nicht direkt auf die standesamtliche Trauung, sondern auf die Zeit danach.
Betrachtet ihr eure standesamtliche Trauung als mehr als nur einen bürokratischen Akt? Dann wäre es schade, wenn eure Gäste und ihr direkt nach der Trauung wieder auseinandergeht. Je nach Budget, Geschmack und Uhrzeit könnt ihr nach der Trauung – wie bei einer freien oder kirchlichen Trauung auch – folgende Programmpunkte planen:
- Sektempfang
- Kaffee & Kuchen
- Gemeinsames Mittag- oder Abendessen
- Hochzeitsparty
- Brautpaar-Shooting (könnt ihr auch vor die Trauung legen)
Wenn in eurem Standesamt nur eine begrenzte Anzahl an Gästen Platz findet, könnt ihr zu diesen nachgelagerten Feierlichkeiten auch weitere Gäste einladen.
Im Kreise eurer Familie und eurer Freunde wird dieser Hochzeitstag mit Sicherheit etwas Besonderes!
Fazit
Bei der standesamtlichen Trauung handelt es sich um einen Rechtsakt. Doch mit ein paar kreativen Ideen oder der ein oder anderen zusätzlichen Investition, kannst du auch aus dieser Trauung etwas ganz Besonderes machen.
Tipps für dich
- Bevor ihr euch für ein Standesamt entscheidet, überlegt euch, welche Dinge euch für die Trauung wichtig sind. Mit diesen Kriterien könnt ihr dann überprüfen, welches Standesamt am besten zu euch passt.
- Auch das Ritual der Hochzeitskerze ist ein festliches Element, dass ihr bei der standesamtlichen Trauung einplanen könnt.
Was denkst du?
Wie plant ihr eure standesamtliche Trauung? Möchtet ihr der Trauung eine romantische Note geben oder ist sie für euch eher ein bürokratischer Akt und die Romantik folgt in der kirchlichen oder freien Trauung?
Image by Karl Neuhäuser from Pixabay