Die Trauung auf dem Standesamt – ein formeller Rechtsakt, der mit einem festgelegten Rahmen verbunden ist. Diese festgelegte Struktur verleitet viele dazu, die Zeremonie als bürokratischen Akt anstelle einer romantischen Feier zu betrachten.
Viele Paare entscheiden sich deshalb, zusätzlich zu einer standesamtlichen Zeremonie auch eine kirchliche oder freie Trauung zu planen. Denn hier gibt es mehr Möglichkeiten für individuelle Gestaltungselemente und persönliche Akzente.
Aber auch die standesamtliche Trauung kann etwas Besonderes und Einzigartiges werden. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du diesem wichtigen Moment eine festlichere Note verleihen kannst.
Wichtig: Stimmt euch im Vorfeld mit eurer Standesbeamtin oder eurem Standesbeamten ab, um zu klären, welche eurer Wünsche umsetzbar sind. Da die Regelungen der Standesämter sich unterscheiden, hilft hier eine frühzeitige Absprache.
Nun aber zu meinen 10 Ideen für eine festliche Trauung:
Inhalt
1. Standesbeamt*in auswählen
Wusstest du schon, dass eure standesamtliche Trauung bei jedem Standesamt in Deutschland erfolgen kann? Ihr müsst euch dazu zuerst mit dem Standesamt eurer Wahl in Verbindung setzen. Bei der Anmeldung zur Eheschließung gebt ihr euer Wunsch-Standesamt dann an. Diese Anmeldung muss beim Standesamt eures Wohnortes erfolgen.
Vielleicht ist es bei dem für euch zuständigen Standesamt nicht möglich, eure Wünsche umzusetzen:
- Das Standesamt ist hoch frequentiert oder nimmt sich aus anderen Gründen eher wenig Zeit für die Trauzeremonie oder das Vorgespräch.
- Die Standesbeamtin / der Standesbeamte ist euch nicht sympathisch oder geht nicht auf eure Wünsche für die Zeremonie ein.
- etc.
Erkundige dich am besten im Vorfeld über Erfahrungen mit dem Standesamt. Wenn es euch nicht zusagt, könnt ihr auf ein anderes Standesamt ausweichen. Bitte beachte aber, dass manche Standesämter so hoch frequentiert sind, dass sie z.B. nur noch Ortsansässige trauen können.
2. Besonderer Ort: Eine traumhafte Kulisse für eure standesamtliche Trauung
Mit der Wahl eines Standesamtes entscheidet ihr euch nicht nur für die Person, welche die Trauung durchführt, sondern auch für den Ort der Trauung. Eine schöne Location kann eurer Trauung eine festliche Atmosphäre verleihen.
Möglicherweise sagen euch jedoch die Räumlichkeiten eures Standesamtes nicht zu oder es gibt Restriktionen bezüglich Fotografie, Blütenwerfen oder Musik. Sollte dies der Fall sein, stehen euch verschiedene Alternativen offen.
Viele Standesämter verfügen mittlerweile über Außenstellen, die für Trauungen genutzt werden können. Hierbei handelt es sich oft um besonders ansprechende oder großzügige Räumlichkeiten. Beachte jedoch, dass die Trauung in einer Außenstelle in der Regel mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
Eine alternative Option besteht darin, eine Location eurer Wahl zu mieten und die Standesbeamtin oder den Standesbeamten um eine Trauung vor Ort zu bitten. In der Regel ist dies an die Bedingung geknüpft, dass sich die Location im selben Ort wie das Standesamt befindet. Auch hier fällt normalerweise eine Zusatzgebühr an.
Falls euer Standesamt keine dieser Möglichkeiten anbietet, könnt ihr noch einmal den Punkt 1 dieser Liste in Betracht ziehen.
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3. Heirat am Wochenende: Zeit für Familie und Freund*innen
Typischerweise findet eine standesamtliche Trauung unter der Woche statt und oft sind die Trauungen auf den Vormittag beschränkt. Dieser Zeitrahmen ist jedoch nicht immer ideal, besonders wenn ihr eure standesamtliche Trauung mit Familie und Freunden feiern möchtet.
Die gute Nachricht ist, dass einige Standesämter die Möglichkeit bieten (gegen eine Gebühr), die Trauung auch an einem Freitagnachmittag oder an einem Samstag stattfinden zu lassen. Diese Option eröffnet euch die Chance, euren besonderen Tag zu einem Zeitpunkt zu planen, der besser zu euren Feierwünschen passt und es euren Gästen ermöglicht, ohne Einschränkungen an der Zeremonie teilzunehmen.
4. Persönliche Worte: Individuelle Gestaltung der Traurede
Die standesamtliche Trauung unterliegt gewissen vorgeschriebenen Elementen, die im Beitrag „Wie die standesamtliche Trauung abläuft“ näher erläutert werden.
Dennoch besteht die Möglichkeit, der Traurede auch persönliche Worte über euch hinzuzufügen. Die Herangehensweise variiert dabei je nach Standesbeamt*in.
Einige verwenden vorbereitete Reden für die Trauung, während andere sich kurz vor dem großen Moment Zeit nehmen, um einige persönliche Details von euch zu erfahren. Es gibt auch Standesbeamt*innen, die im Vorfeld ausführliche Kennenlerngespräche führen und während der Trauung eure individuelle Liebesgeschichte teilen.
Nicht nur der/die Standesbeamt*in kann persönliche Worte sprechen, sondern auch ihr selbst. Es ist durchaus möglich, bei einer standesamtlichen Trauung ein eigenes Eheversprechen zu integrieren.
5. Traditionen und Rituale: Die persönliche Note setzen
Auch wenn der Ringtausch oder der Brautkuss häufig auf dem Standesamt zu sehen sind, sind dies keine unverrückbaren Bestandteile der Trauung. Hier liegt die Entscheidung bei euch, ob ihr diese traditionellen Elemente in eure Zeremonie integrieren möchtet oder nicht. Beide Traditionen verleihen einer Trauung zweifelsohne eine festlichere Note.
Falls eure Standesbeamtin bzw. euer Standesbeamter dazu bereit ist, könnt ihr auch zusätzliche Rituale einbringen. Hier findest du eine Auswahl von 35 Hochzeitsritualen für eine unvergessliche Trauung, die über die üblichen Traditionen hinausgehen. Diese Rituale ermöglichen es euch, eure Zeremonie weiter zu individualisieren und einen ganz persönlichen Touch hinzuzufügen.
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6. Trauzeug*innen: Symbolkraft der Verbundenheit
Heutzutage sind für die standesamtliche Trauung keine Trauzeug*innen mehr zwingend erforderlich. Dennoch trägt es eine schöne Symbolkraft in sich, wenn zwei euch wichtige Personen mit ihrer Unterschrift eure Eheschließung bezeugen.
Die Anwesenheit von Trauzeug*innen kann den besonderen Moment der Trauung mit einer zusätzlichen Ebene der Verbundenheit und Unterstützung versehen. Die gewählten Personen spielen dabei nicht nur eine formelle Rolle, sondern sind auch Zeugen eurer Liebe und eures gemeinsamen Weges.
Übrigens, wenn du noch unschlüssig bezüglich der Wahl deiner Trauzeugin bist, findest du hier hilfreiche Überlegungen für die Auswahl. Und hier erfährst du außerdem, welche Aufgaben deine Trauzeugin übernehmen kann.
7. Stimmungsvolle Musik: Den Klang der Liebe gestalten
Wenn du meinen Blog bereits verfolgst, dürfte dir bekannt sein, wie zentral ich die Bedeutung von Musik für Hochzeiten finde. Musik vermag etwas zu schaffen, das mit Worten nicht immer erreicht werden kann – sie weckt Emotionen. Und genau das ist es, was du vermutlich für eure Trauung wünschst: eine romantische Stimmung.
Besonders atmosphärisch wird es, wenn ihr Live-Musik in eure Trauung einbindet. Doch „Musik aus der Dose“ kann, sei es beim Einzug, beim Ringtausch oder beim Auszug, eine zauberhafte Atmosphäre schaffen.
Wie bei allen Aspekten dieser Liste empfiehlt es sich, im Vorfeld zu klären, ob Musik während der Trauung gestattet ist und wenn ja, in welcher Form. Erkundigt euch am besten auch nach vorhandener Technik.
In diesem Beitrag erfährst du übrigens, wie du mit der Auswahl der passenden Hochzeitsmusik eine festliche Stimmung kreieren kannst. Lass den Klang der Liebe eure Zeremonie begleiten und schaffe so einen unvergesslichen Moment.
8. Festliche Dekoration: Den Trausaal in festlichem Glanz erstrahlen lassen
Mit der richtigen Dekoration kannst du selbst im schlichtesten Standesamt eine festliche Atmosphäre zaubern. Blumen, Rosenblätter, Kerzen und ähnliche Details haben die Kraft, einen Raum aufzuwerten und ihm einen festlichen Charakter zu verleihen.
In manchen Standesämtern übernimmt das Team selbst die Dekoration des Trausaals. Besonders, wenn mehrere Trauungen hintereinander stattfinden, kann es schwierig sein, den Raum individuell zu gestalten.
Falls es euch nicht möglich ist, eigene Dekoration mitzubringen, gibt es dennoch kreative Alternativen: Ein ansprechendes Stammbuch, ein romantisches Ringkissen oder Wedding Wands können eine persönliche Note in den Raum bringen und eure Hochzeitszeremonie verschönern.
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9. Elegantes Standesamt-Outfit: Stilvoll den Bund fürs Leben schließen
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, leger zur standesamtlichen Trauung zu erscheinen. Wenn dies zu eurem Stil passt und ihr euch so wohl fühlt, ist das absolut in Ordnung. Es wäre jedoch ratsam, eure Gäste darüber zu informieren, damit sich niemand overdressed fühlt.
Doch wenn ihr keine weiteren Trauungen plant und den Wunsch hegt, euer Ja-Wort in einem glamourösen Brautkleid zu geben, dann ist auch das vollkommen möglich! Ein opulentes Brautkleid kann eurer Trauung das gewisse Etwas und zusätzliche Festlichkeit verleihen.
Übrigens: Ein (kleiner) Brautstrauß kann das Braut-Outfit perfekt abrunden und für eine zusätzliche elegante Note sorgen. Das wichtigste aber für diesen Tag is, dass ihr euch in eurer Haut wohlfühlt und den Tag in vollen Zügen genießen könnt.
10. Einzug, Auszug & Blumenkinder: Charmante Akzente für unvergessliche Momente
Auch bei der standesamtlichen Trauung könnt ihr einen klassischen Brauteinzug und eine feierliche Brautübergabe einplanen. Eure Gäste können dabei Spalier stehen, während ihr gemeinsam, vielleicht zu einer musikalischen Begleitung, aus dem Standesamt auszieht. Diese traditionsreichen Elemente könntet ihr zudem von bezaubernden Blumenkindern begleiten lassen.
Es ist wichtig im Vorfeld zu klären, ob echte Blüten gestreut werden dürfen oder ob ihr auf eine alternative Möglichkeit zurückgreifen müsst. Vielleicht können eure Blumenkinder stattdessen hübsche Trockenblüten streuen, die einen ebenso festlichen Eindruck hinterlassen.
Diese kleinen, charmanten Akzente tragen dazu bei, eure standesamtliche Trauung zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.
11. Zusatztipp: Feiern nach dem Standesamt!
Ursprünglich sollten es nur 10 Tipps werden, aber dieser Tipp bezieht sich nicht direkt auf die standesamtliche Trauung, sondern auf die Zeit danach.
Wenn eure standesamtliche Trauung für euch mehr ist als nur ein bürokratischer Akt, wäre es schade, direkt nach der Zeremonie auseinanderzugehen. Je nach Budget, Geschmack und Uhrzeit könnt ihr nach der Trauung – ganz ähnlich wie bei einer freien oder kirchlichen Trauung – verschiedene Programmpunkte planen:
- Sektempfang: Stoßt gemeinsam auf euer Glück an und lasst den besonderen Moment mit einem erfrischenden Glas Sekt beginnen.
- Kaffee & Kuchen: Genießt eine entspannte Kaffeerunde mit leckerem Kuchen, um die Atmosphäre festlich zu gestalten.
- Gemeinsames Mittag- oder Abendessen: Plant ein gemeinsames Essen, sei es in einem gemütlichen Restaurant oder bei einem festlichen Bankett.
- Hochzeitsparty: Läutet den Abend mit einer fröhlichen Hochzeitsparty ein, bei der ihr und eure Gäste ausgelassen feiern könnt.
- Brautpaar-Shooting: Nutzt die Gelegenheit für ein romantisches Fotoshooting, um eure Liebe in Bildern festzuhalten. Dies könnt ihr sogar vor die eigentliche Trauung legen.
Falls euer Standesamt nur eine begrenzte Anzahl an Gästen aufnehmen kann, könnt ihr zu diesen nachgelagerten Feierlichkeiten auch weitere Gäste einladen.
Im Kreise eurer Familie und Freunde wird dieser Hochzeitstag mit Sicherheit zu etwas Besonderem! Feiert die Liebe, die Verbindung und den Beginn eures gemeinsamen Lebenswegs in vollen Zügen.
Fazit
Die standesamtliche Trauung mag ein formeller Rechtsakt sein, aber mit einigen kreativen Ideen oder der gezielten Einbindung persönlicher Akzente könnt ihr diesen Moment zu etwas ganz Besonderem machen. Eure Hochzeit ist ein einzigartiges Erlebnis, und auch die standesamtliche Zeremonie bietet Raum für individuelle Gestaltung und festliche Elemente.
Von der Wahl des/der Standesbeamt*in über die Location, Musik, Dekoration bis hin zur feierlichen Gestaltung im Anschluss – all diese Details tragen dazu bei, dass eure standesamtliche Trauung nicht nur rechtsgültig, sondern auch emotional und festlich wird. Egal für welche Tipps ihr euch entscheidet, die Hauptsache ist, dass euer Hochzeitstag euren persönlichen Vorstellungen entspricht und zu einem unvergesslichen Kapitel in eurer Liebesgeschichte wird.
Tipps für dich
- Vor der Entscheidung für ein bestimmtes Standesamt ist es ratsam, sich zu überlegen, welche Elemente euch für die Trauung besonders wichtig sind. Mit diesen individuellen Kriterien könnt ihr dann die verschiedenen Standesämter daraufhin überprüfen, welches am besten zu euren Vorstellungen passt.
- Ein weiteres festliches Element, das ihr in eure standesamtliche Trauung einplanen könnt, ist das Ritual der Hochzeitskerze. Dieses symbolische Ritual kann eure Zeremonie auf besondere Weise bereichern und eure Liebe in einem einzigartigen Licht erstrahlen lassen. Überlegt gemeinsam, ob dieses Ritual zu eurer Vorstellung einer festlichen und bedeutungsvollen Trauung passt.
Was denkst du?
Wie gestaltet ihr eure standesamtliche Trauung? Habt ihr den Wunsch, dieser Zeremonie eine romantische Note zu verleihen, oder betrachtet ihr sie eher als bürokratischen Akt, in dem die Romantik in der späteren kirchlichen oder freien Trauung Platz findet?
Eure individuellen Vorstellungen und Pläne stehen im Mittelpunkt dieses besonderen Moments. Teilt gerne eure Gedanken und Überlegungen – ob es um kreative Ideen, persönliche Elemente oder den festlichen Charakter eurer standesamtlichen Trauung geht. Eure Geschichte ist einzigartig, und eure Trauung sollte genau das widerspiegeln.
Foto von Samantha Gades auf Unsplash