Wer die Wahl hat, hat die Qual. So geht es vielen zukünftigen Bräuten auch bei dieser Aufgabe: Trauzeugin auswählen.
Deine Trauzeugin wird dich auf dem Weg zur Hochzeit eng begleiten. Sie hilft dir vielleicht bei der Planung, berät dich bei der Wahl deines Brautkleides oder hält dir an deinem großen Tag den Rücken frei.
Daher stellt sich für viele die Frage: Wen solltest du als Trauzeugin auswählen? Soll es jemand aus der Familie werden oder eine gute Freundin? Gibt es jemanden, bei dem du selbst Trauzeugin warst oder hast du zwei gute Freundinnen oder zwei Schwestern, zwischen denen du dich nicht entscheiden kannst?
Mit den folgenden Tipps möchte ich dir helfen, dir deine Entscheidung etwas leichter zu machen:
Dieser Beitrag ist auch als Podcast-Episode erschienen.
1. Beachte die Rahmenbedingungen des Standesamts
Ein paar Regeln gilt es bei der Auswahl tatsächlich zu beachten. Dies hängt jedoch von der Art deiner Trauung ab:
In Deutschland ist die Anwesenheit von Trauzeugen für die standesamtliche Trauung inzwischen nicht mehr verpflichtend. Solltest ihr euch jedoch für Trauzeugen entscheiden, können je Paar zwei Trauzeugen anwesend sein um eure Ehe zu bezeugen.
Eure Trauzeugen müssen in diesem Fall mindestens 18 Jahre alt sein und einen Personalausweis besitzen. Sie müssen körperlich und geistig der Trauung folgen können und bei fehlenden Deutschkenntnissen, muss ein Dolmetscher an der Trauung teilnehmen.
2. Berücksichtige die kirchlichen Regeln
Für eine katholische Trauung sind zwei Trauzeugen je Brautpaar vorgeschrieben. Hierbei spielt es allerdings keine Rolle, wie alt die Personen sind und welcher Konfession sie angehören.
Bei einer evangelischen Trauung sind heute keine Trauzeugen mehr notwendig.
Auch bei einer freien Trauung ist es euch überlassen, ob ihr Trauzeugen einbinden möchtet oder nicht.
3. Kläre deine eigenen Erwartungen
Erfüllt deine Wunschkandidatin die zuvor genannten Kriterien? Dann solltest du dir im nächsten Schritt überlegen, welche Erwartungen du selbst an deine Trauzeugin hast.
Welche Aufgaben soll sie erledigen, welche Unterstützung wünschst du dir von ihr? Erwartest du Hilfe bei der Planung, beim Basteln von Karten oder der Dekoration, bei der Organisation des Hochzeitstages oder soll sie die Planung des Junggesellinnenabschiedes übernehmen?
Überlege dir genau, wie du dir die Zeit mit deiner Trauzeugin vorstellst. Kann die Freundin oder Verwandte, die dir vorschwebt, diese Erwartungen erfüllen? Hat sie genügend Zeit? Freut sie sich für dich? Wohnt sie bestenfalls in deiner Nähe? Vertraust du ihr voll und ganz, so dass du ihr z.B. Aufgaben übertragen kannst?
4. Wähle einen alternativen Weg
Wenn es dir nun immer noch schwer fällt, dich für eine Trauzeugin zu entscheiden, dann mach dich von dem Gedanken frei, dass du genau eine Trauzeugin benötigst. Wenn du das Gefühl hast, du würdest mit deiner Wahl der Trauzeugin eine andere Freundin oder jemanden aus der Familie verletzten, könntest du dich auch komplett gegen eine Trauzeugin entscheiden (es sei denn, du möchtest katholisch heiraten). Deine Freundinnen können dich dann auch so unterstützen – ganz ohne Titel.
Oder du wählst zwei Trauzeuginnen. Dabei könntest du zum Beispiel eine Trauzeugin als deine „Standesamt-Trauzeugin“ wählen und die andere als Trauzeugin für die Kirche oder die freie Trauung. Bedenke hierbei jedoch, dass die beiden sich gut verstehen sollten und dass dies auch eine finanzielle Entscheidung sein kann. Viele Bräute bezahlen ihren Trauzeuginnen das Outfit, die Fahrkosten oder die Übernachtung.
Eine weitere Möglichkeit ist es, dass du keine Trauzeugin wählst, sondern einen Trauzeugen. Es ist zwar üblich, dass Bräute Trauzeuginnen wählen und der Bräutigam einen Trauzeugen – doch das ist nirgends vorgeschrieben. Wenn du also einen guten Freund, einen Bruder oder Cousin hast, der ein perfekter Trauzeuge für dich wäre – entscheide dich für ihn!
Ein weitere Möglichkeit ist auch in Deutschland seit einigen Jahren wieder im Kommen: die Brautjungfer. Du könntest eine Trauzeugin wählen und darüber hinaus mehrere Brautjungfern. Gemeinsam könnt ihr euch nicht nur am Hochzeitstag bei einem Gläschen Sekt in Schale werfen. Die Brautjungfern können dir außerdem – genauso wie die Trauzeugin – bei den Vorbereitungen oder am Tag der Hochzeit helfen.
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5. Binde deinen Verlobten ein
Auch dein Partner beschäftigt sich vermutlich mit der Wahl seines Trauzeugen. Geht eure potentiellen Kandidaten gemeinsam durch. Dabei könnt ihr auf folgende Aspekte achten:
- Findet auch dein Partner, dass die potentielle Trauzeugin eine gute Wahl wäre?
- Versteht sich dein Partner mit der Person?
- Wen wählt dein Partner als Trauzeuge? Verstehen sich sein Trauzeuge und deine mögliche Trauzeugin? Im Rahmen der Vorbereitung kann es durchaus Aufgaben geben, die die beiden gemeinsam angehen müssen.
- Wie viele Trauzeugen möchte dein Partner wählen? Wäre es für euch ok, wenn auf den Fotos dein Partner mit einem Trauzeugen zu sehen ist, du aber von einer Trauzeugin und 4 Brautjungfern begleitet wirst?
Entscheidet euch gemeinsam für eure Trauzeugen. Schließlich ist es eure Hochzeit und es wäre nicht gut für die Stimmung, wenn dein Partner deine Trauzeugin nicht leiden kann.
6. Höre auf dein Bauchgefühl
Ein paar dieser Tipps haben dir vielleicht schon geholfen, die Entscheidung für eine Trauzeugin zu treffen.
Ein weiterer Aspekt sollte dabei aber auf keinen Fall fehlen: Höre auf dein Bauchgefühl. Eine Hochzeit ist eine Herzensangelegenheit und deine Trauzeugin sollte sich mit dir auf diesen Tag freuen und die Zeit vor dem großen Tag gemeinsam mit dir meistern. Stell dir also einfach die Frage – mit wem möchtest du diese spannende und glückliche Zeit teilen (neben deinem Verlobten natürlich)?
Fazit
Zu Beginn der Hochzeitsplanung ist es wohl eine der schwierigsten Aufgaben: Die Trauzeugin auswählen. Doch wenn du genau weißt, was du von deiner Trauzeugin erwartest und die Person für dich und deinen Partner dem Bauchgefühl nach passt, triffst du sicher die richtiger Entscheidung!
Tipps für dich
- Lasse dir Zeit mit der Wahl deiner Trauzeugin. Es ist wichtiger, dass du mit deiner Wahl glücklich bist, als dass die Person kurz nach deiner Verlobung schon erfährt, dass du sie als Trauzeugin haben möchtest.
- Wähle niemanden aus, weil du dich dazu verpflichtet fühlst! Wähle lieber jemanden, der dir wichtig ist und mit dem du gerne Zeit verbringen möchtest.
Was denkst du?
Hast du dich schon mit dem Thema Trauzeugin auswählen beschäftigt? Konntest du dich schnell für deine Trauzeugin entscheiden oder überlegst du noch, wen oder ob du eine Trauzeugin wählen wirst? Oder mehrere?
Ich bin gespannt auf deine Gedanken!
Bild von Lovelyn Montepio auf Pixabay – Pixabay Lizenz