Der Hochzeitsindustrie wird nicht unbedingt Nachhaltigkeit nachgesagt. Vieles wird extra für den großen Tag neu gekauft oder produziert: Dekoration, Papeterie, Kleidung und mehr. Während es inzwischen Möglichkeiten gibt, Dekoration zu mieten und für die Papeterie nachhaltige Papiere zu wählen, gibt es auch rund um die Kleidung des Brautpaares und der Hochzeitsgäste positive Entwicklungen. So entscheiden sich immer mehr zukünftige Bräute für ein Second Hand Brautkleid.
In diesem Beitrag beantworte ich dir Fragen rund um das Second Hand Brautkleid und zeige dir die Vorteile auf.
Was ist ein Second Hand Brautkleid?
Ein Second Hand Brautkleid ist – wenn man den Begriff übersetzt – ein Kleid aus zweiter Hand. Du könntest es auch ein gebrauchtes Brautkleid nennen. Es wurde also bereits von einer anderen Braut getragen. Ob du die Braut kennst oder nicht, hängt davon ab, wie du das Brautkleid erwirbst oder erhältst. Denn du könntest dich auch dafür entscheiden, das Brautkleid deiner Mutter, Oma oder einer anderen Verwandten oder Freundin zu tragen.
Warum sind Second Hand Brautkleider nachhaltiger?
Manche behaupten, das Brautkleid sei das wichtigste Kleid im Leben einer Frau. Ich glaube, dass sollte Frau selbst entscheiden – aber keine Frage: Es ist ein ganz besonderes Kleidungsstück! Die Herstellung ist aufwendiger als bei alltäglicher Kleidung. Es werden besondere Stoffe und verzierende Elemente verwendet. Und: Es ist vermutlich teurer als jedes andere Kleidungsstück in deinem Schrank. 2022 gaben über die Hälfte der Brautpaare in Deutschland zwischen 1.000 und 4.000 Euro für das Brautkleid aus. (Quelle: Hochzeitsstudie 2022 von der Kartenmacherei)
Und dennoch hat das Brautkleid meist nur einen großen Auftritt. Danach verschwindet es häufig im Schrank. Das ist nicht nur schade für solch ein besonderes Kleidungsstück, sondern auch nicht nachhaltig. Schließlich wurden einige Ressourcen für die Herstellung verbraucht. Daher ist es nachhaltiger, einem Brautkleid ein zweites Leben zu schenken bzw. selbst ein Second Hand Brautkleid zu kaufen.
Möchtest du auch bei anderen Aspekten eurer Hochzeit nachhaltiger agieren, findest du in diesem Blogbeitrag Tipps: Green Wedding: 10 Ideen für eure nachhaltige Hochzeit
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Wo kannst du ein Second Hand Brautkleid kaufen?
Für den Kauf von gebrauchten Brautkleidern gibt es inzwischen viele Möglichkeiten.
Zum einen kannst du ein Second Hand Brautkleid im privaten Umfeld erhalten oder kaufen. Gibt es ein Brautkleid in der Familie, das dir etwas bedeutet und das du daher gerne tragen würdest? Das Kleid deiner Mutter zum Beispiel? Wahrscheinlich würde sie sich darüber freuen, dich in ihrem Kleid zu sehen. Dafür kannst du das Kleid auf deine Figur anpassen lassen. Je nachdem, ob dir der Stil des Kleides gefällt, kannst du auch weitere Anpassungen am Brautkleid vornehmen, um es zu DEINEM Kleid zu machen.
Oder hat eine Freundin von dir ein traumhaftes Kleid zu ihrer Hochzeit getragen und du würdest es auch gerne anziehen? Dann werdet ihr euch hinsichtlich des Preises für das Kleid sicherlich einig.
Zum anderen kannst du ein Second Hand Brautkleid genauso erwerben, wie ein neues Kleid: Online oder vor Ort in einem Geschäft.
Für den Kauf eines gebrauchten Brautkleides im Internet hast du verschieden Möglichkeiten. So kannst du beispielsweise auf Online-Marktplätzen, auf denen verschiedene Artikel privat oder gewerblich verkauft oder versteigert werden, auch Second Hand Brautkleider finden. Es gibt außerdem Online-Shops für neue und gebrauchte Brautmode. Schau dafür beispielsweise mal bei Wunsch-Brautkleid vorbei. (Unbezahlte Werbung)
Möchtest du dein Brautkleid lieber vor Ort in einem Geschäft kaufen? Auch dann gibt es für Second Hand Brautmode inzwischen viele Möglichkeiten. Du hast dabei die Wahl zwischen Geschäften, die Neuware sowie gebrauchte Hochzeitskleider anbieten und Brautmodengeschäften, die sich auf Second Hand Brautkleider spezialisiert haben. Empfehlen kann ich dir hier zum Beispiel das wunderschöne Geschäft Glücksrobe in Baden-Württemberg. (Unbezahlte Werbung)
Sieht ein Second Hand Brautkleid trotzdem gut aus?
Wenn du das Brautkleid von einer professionellen Anbieterin bzw. einem professionellen Anbieter erwirbst, erhältst du das Kleid in einem sehr guten Zustand. Wahrscheinlich wirst du nicht sehen, dass dieses Kleid bereits getragen wurde. Es wurde schließlich nur wenige Stunden getragen. Bevor es dir zum Kauf angeboten wird, wurde es professionell gereinigt. Sollte das Kleid nach dem ersten Tragen kleinere Fehler aufweisen – beispielsweise einen abgerissenen Knopf – so wurde dieser bereits behoben. Auch ein Second Hand Brautkleid, das du in einem Brautmodengeschäft erwirbst, wird außerdem genau an deine Figur angepasst. Du, dein(e) Zukünftige(r) und eure Hochzeitsgäste werden nicht erkennen, dass du ein Brautkleid mit Geschichte gewählt hast.
Anders kann dies allerdings sein, wenn du ein Brautkleid privat erwirbst. Um so wichtiger ist es, dass du dich vor dem Kauf gut über den Zustand des Kleides informierst.
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Wie unterscheiden sich die Preise von neuen und gebrauchten Brautkleidern?
Neben der Nachhaltigkeit spricht auch der Preis für ein gebrauchtes Brautkleid. Da es sich nicht um Neuware handelt, werden die Kleider zu deutlich niedrigeren Preisen verkauft. Du kennst den Effekt vielleicht vom Verkauf deiner gebrauchter Alltagsmode. Viele professionelle Anbieter*innen setzen die Hälfte des Neupreises als Verkaufspreis an. Hier können noch Kosten für die Änderung des Kleides hinzukommen.
Aus Kostensicht bringt dir ein gebrauchtes Brautkleid daher zwei Möglichkeiten:
Entweder sparst du beim Kauf deines Brautkleides viel Geld, da du nur ca. die Hälfte des ursprünglichen Preises zahlst. So entlastet du euer Hochzeitsbudget merklich oder schaffst finanziellen Spielraum für andere Aspekte eurer Hochzeitsfeier.
Oder du nutzt dein vorhandenes Brautkleid-Budget für ein hochwertigeres Kleid. Denn auch Designer-Kleider erhältst du gebraucht deutlich günstiger.
Weitere Möglichkeiten, um bei eurer Hochzeit Geld zu sparen, findest du in diesem Blogbeitrag: 101 ultimative Spartipps für eure Hochzeit.
Wie unterscheidet sich das Einkaufserlebnis?
Wenn du an den Kauf deines Brautkleides denkst, stellst du dir bestimmt vor, wie du in einem gemütlichen Ambiente verschiedene Kleider anschaust und nacheinander anprobierst. Dabei begleiten dich deine Mama, deine Trauzeugin und womöglich weitere dir wichtige Personen. Gemeinsam bewundert ihr die Hochzeitskleider, bis du dein persönliches Traumkleid gefunden hast. Dabei wirst du professionell beraten. Am Ende der Suche stoßt ihr noch gemeinsam an – ein ganz besonderes Erlebnis.
Nun hast du vielleicht Sorge, dass dir dieses besondere Erlebnis entgeht, wenn du dich für ein Second Hand Brautkleid entscheidest?
Da kann ich dich beruhigen. In vielen Brautmodengeschäften kannst du dieses Erlebnis trotz des Angebots von gebrauchten Brautkleidern haben. Informiere dich im Vorfeld, was für ein Geschäft dich erwartet und wie die Brautkleidanprobe verlaufen wird.
Entscheidest du dich hingegen für den Kauf im privaten Umfeld oder für einen Online-Shop, entfällt dieses Erlebnis. Dies wäre aber auch bei einem neuen Kleid der Fall.
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Weitere Tipps zum Kauf deines Second Hand Brautkleides
Für den Kauf eines gebrauchten Brautkleides gelten erst einmal viele Tipps, die auch für den Kauf eines neuen Kleides gelten:
- Lasse dich vorab inspirieren, damit du ein Gefühl dafür bekommst, was dir gefällt und definiere aus Formen, Details & Co dein Wunschkleid.
- Lege dein Budget fest.
- Wähle deine Begleitperson(en), falls du ein Geschäft aufsuchen möchtest.
- Vereinbare einen Anprobe-Termin.
- Achte bei der Wahl des Kleides darauf, dass du dich darin wohlfühlst und dass es auf keinen Fall zu klein ist.
- Lasse dir für deine Entscheidung Zeit.
Detaillierte Tipps zu diesen Punkten erhältst du in meinem Beitrag Brautkleid kaufen: Die ultimative Anleitung.
Bei einem Second Hand Brautkleid darfst du aber noch einen weiteren Aspekt beachten: Im Geschäft wirst du Einzelstücke vorfinden. Achte daher bei der ersten Auswahl unbedingt darauf, nur passende oder größere Kleider auszusuchen. Denn ein Kleid kann verkleinert, jedoch nicht vergrößert werden. Bleibe beim Stil deines Kleides daher etwas flexibel und probiere verschiedene Kleider an.
Fazit
Auch in der Hochzeitsbranche gibt es immer mehr nachhaltige Trends. Einer dieser Trends: Das Second Hand Brautkleid. Dabei handelt es sich um ein Kleid, das bereits getragen wurde und nun von einer zweiten Braut zur Hochzeit getragen wird. Das Kleid kann zuvor von einer dir unbekannten Frau getragen worden sein oder es gehörte jemandem, den du kennst. Ein Second Hand Brautkleid ist nicht nur nachhaltiger als ein neues Kleid – es ist auch günstiger. So kannst du circa die Hälfte des Neupreises sparen.
Gebrauchte Brautkleider kannst du über verschiedene Wege kaufen. Unter anderem gibt es Brautmodengeschäfte, die sich auf Second Hand Brautmode spezialisiert haben. Gerade bei der Wahl eines professionellen Anbieters sind die Brautkleider so gut aufbereitet, dass du dem Kleid seine Geschichte nicht oder kaum ansehen wirst.
Das Erlebnis beim Brautkleidkauf muss sich nicht von dem eines neuen Kleides unterscheiden. Auch für die Auswahl deines Kleides gelten die gleichen Tipps. Du darfst allerdings ein wenig flexibler sein, da im Second Hand Brautmodengeschäft sehr wahrscheinlich nur Einzelstücke vorzufinden sind.
Tipps für dich
- Du überlegst noch, was du mit deinem Brautkleid nach der Hochzeit tun möchtest? Dann schau‘ doch mal in diesem Artikel vorbei: 7 Ideen, was du mit deinem Brautkleid nach der Hochzeit tun kannst.
- Du möchtest lieber ein neues Hochzeitskleid tragen und überlegst, wie du dennoch Geld sparen könntest? Vielleicht wäre der Besuch einer Hochzeitsmesse das Richtige für dich. Dort gibt es häufig Messerabatte.
- Du hast dein Traumkleid bereits gefunden, doch dein Outfit ist noch nicht perfekt? Hier findest du eine Übersicht möglicher Braut-Accessoires.
Was denkst du?
Hast du dein Traumkleid bereits gefunden? Oder bist du noch auf der Suche? Wird es ein neues Hochzeitskleid sein oder entscheidest du dich für ein Second Hand Brautkleid? Hinterlass‘ mir deine Meinung zum Thema gerne in den Kommentaren.
Photo by Cate Bligh on Unsplash