Hast du schon mal von einem Zeremonienmeister gehört?
Im Gegensatz zu Hochzeitsplaner, Fotograf oder DJ, ist der Zeremonienmeister ein eher unbekannter Hochzeits-Dienstleister.
Gibst du den Begriff in einer Suchmaschine ein, findest du unterschiedliche Definitionen. Denn diese Funktion gibt es beispielsweise auch in der Kirche oder im Karneval.
Warum ein Zeremonienmeister bei der Hochzeit eine Rolle spielen kann, welche Aufgaben er hat und warum er auch für Selbstplaner eine wertvolle Ergänzung ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Die perfekte Hochzeit gibt es nicht
Wie gut ihr eure Hochzeit auch geplant habt: Irgendetwas geht fast immer schief. Vielleicht kommt der Caterer zu spät oder der DJ kann nicht loslegen, da ihm ein Kabel fehlt.
Dabei sind diese Überraschungen noch kein großes Problem. Denn meistens lässt sich eine Lösung oder ein Plan B finden. Doch irgendjemand muss sich um diese Situation kümmern.
Darüber hinaus gibt es am Hochzeitstag viele kleine Aufgaben, die erledigt werden müssen. Um ein paar mögliche Tätigkeiten zu nennen: Wedding Bubbles verteilen, Programmhefte auslegen, Blumenkinder ausstatten, Namenskarten platzieren oder Beamer für Programmpunkt aufbauen.
All diese Aufgaben können – so klein sie auch sein mögen – viel Zeit kosten. Zeit, die ihr als Brautpaar an diesem besonderen Tag wirklich mit schöneren Dingen verbringen solltet.
Und genau da kommt der Zeremonienmeister ins Spiel.
Was ist ein Zeremonienmeister?
Vielleicht hast du den ein oder anderen deiner Geburtstage im größeren Kreis gefeiert? Dann kennst du vermutlich das Gefühl, dass man als Gastgeber oft wenig von der eigenen Feier hat.
Bei einer Hochzeit ist dies nicht anders. Sofern du dich an eurem Hochzeitstag um alle Aufgaben selbst kümmerst, kannst du das Fest nicht entspannt genießen. Selbst wenn du die Aufgaben verteilst, bleibst du die Person mit dem Gesamtüberblick, die bei Fragen oder Problemen angesprochen wird.
Ein Zeremonienmeister kann hier für Entspannung sorgen. Er ist der Koordinator an diesem Tag – man könnte ihr auch als Wedding Day Manager bezeichnen. Der Typ Zeremonienmeister, den ich dir ans Herz legen möchte, ist vor allem im Hintergrund tätig, um auf eurer Hochzeit für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.
Die Aufgaben des Zeremonienmeisters
Der Zeremonienmeister kann im Prinzip alle Aufgaben übernehmen, die am Hochzeitstag von dir oder deinem Verlobten erledigt werden müssten.
Welche Tätigkeiten er übernehmen soll und kann, hängt von euch und natürlich der Person ab, die ihr als Zeremonienmeister wählt. Typischerweise übernimmt er bzw. sie diese Aufgaben:
Aufgaben vor der Hochzeit:
- Planung eines detaillierten Ablaufplans sowie Beratung hinsichtlich eines idealen Hochzeitsablaufs (natürlich in Abstimmung mit euch)
- Gemeinsame Location-Besichtigung für bessere Planbarkeit
- Abstimmung des zeitlichen Ablaufs mit allen Beteiligten (z.B. Dienstleister, Trauzeugen oder Gästen, die Reden oder Beiträge planen)
Aufgaben am Hochzeitstag:
- Ansprechpartner für euch, eure Gäste und die Dienstleister
- Klärung von Fragen und Problemen
- Überwachung des Ablaufplans
- Koordination der Dienstleister und Aufgaben
- Erledigung von Aufgaben (z.B. Namenskarten platzieren, Dienstleister bezahlen oder einweisen, Taxis für den Heimweg der Gäste organisieren etc.)
- ggf. Moderation der Hochzeitsfeier. Diese kann auch von einem DJ übernommen werden oder man verzichtet auf eine Moderation. (Aus meiner Sicht Geschmackssache)
Die Vorteile eines Zeremonienmeisters
Ein Zeremonienmeister ist eine echte Entlastung an eurem Hochzeitstag. Er hält euch den Rücken frei und kümmert sich um alle anfallenden Aufgaben oder koordiniert diese. So könnt ihr euch voll und ganz auf diesen einmaligen Tag einlassen und das Fest entspannt mit euren Gästen genießen.
Vermutlich bereitet dir die Organisation eurer Hochzeit viel Spaß. Doch auch wenn du noch so ein gutes Organisationstalent sein solltest: Am Hochzeitstag selbst hast du mehr von eurer Feier, wenn du die Aufgaben aus der Hand gibst. Gerade für die Perfektionisten unter uns ist das vermutlich schwierig. Doch wenn ich noch mal heiraten würde (was ich nicht vorhabe), würde ich die Hochzeit zwar selbst planen, doch einen Zeremonienmeister für den Hochzeitstag buchen.
Wer kann Zeremonienmeister werden?
Im Großen und Ganzen habt ihr 3 Möglichkeiten, wer diese Aufgabe übernehmen kann:
1. Professioneller Zeremonienmeister
Vor allem Hochzeitsplaner und Trauredner bieten diese Dienstleistung an. Beide erleben viele Hochzeiten und kennen sich mit Organisation gut aus, so dass sie auch die Funktion eines Zeremonienmeisters sehr gut übernehmen können. Hier ein paar Beispiele (unbezahlte Werbung):
2. Familienmitglied oder Freund als Zeremonienmeister
Habt ihr in eurer Familie oder im Freundeskreis ein echtes Organisationstalent oder jemanden, der bereits Erfahrung mit Hochzeiten hat? Dann könntet ihr auch diese Person bitten, euer Zeremonienmeister zu sein. Bedenke dabei bitte nur Folgendes: Die Meisten haben keine oder wenig Erfahrung mit dieser Aufgabe. Außerdem wird die Person auf eurer Hochzeit so viel zu tun haben, dass sie das Fest nicht genießen kann.
3. Tamada
Ein Tamada wird hauptsächlich auf (deutsch-) russischen Hochzeiten eingesetzt. Er kann ähnliche Aufgaben wie ein Zeremonienmeister übernehmen. Der Schwerpunkt liegt jedoch meist bei der Moderation und Unterhaltung der Gäste.
Was kostet ein Zeremonienmeister?
Je nachdem, wen ihr als Zeremonienmeister wählt, fallen die Kosten unterschiedlich aus. Entscheidet ihr euch für einen Freund oder Jemanden aus eurer Familie, fällt normalerweise kein Honorar an. Für diese verantwortungsvolle und umfangreiche Aufgabe, wäre ein Geschenk nach der Hochzeit aus meiner Sicht aber mehr als angebracht!
Bei den professionellen Zeremonienmeistern variieren die Preise stark. Bedenkt bei eurer Entscheidung, dass bereits vor dem Hochzeitstag einige Aufgaben für den Zeremonienmeister anfallen, die natürlich in die Honorar-Berechnung einfließen. (Dies gilt übrigens auch für Trauredner, Fotografen etc.)
Bei meiner Recherche zu den Honoraren eines Zeremonienmeisters, bin ich auf Preise von ca. 400 – 1.200€ gestoßen. Während einige Anbieter die Kosten auf ihrer Website angeben, müsst ihr bei anderen ein Angebot erfragen.
Bei Tamada bin ich auf Preise bis 1.800€ gestoßen. Dies ergibt sich zum Teil auch daraus, dass diese Programmpunkte für eure Hochzeit entwickeln und somit zusätzlichen Zeit investieren.
Ich persönlich würde mich für einen professionellen Zeremonienmeister entscheiden und stattdessen an anderer Stelle sparen. Hier findest du übrigens 101 ultimative Spartipps!
Fazit
Keine Hochzeit verläuft perfekt nach Plan. Spontane Abweichungen müssen geregelt werden. Außerdem gibt es auch am Hochzeitstag noch einige Dinge zu organisieren. Damit ihr selbst euch entspannt zurücklehnen und den Tag genießen könnt, kann ein Zeremonienmeister die Koordination eures Hochzeitstages übernehmen. Je nach dem, ob ihr euch für einen professionellen Anbieter oder jemanden aus Freundeskreis oder Familie entscheidet, sind unterschiedliche Leistungen sowie Preise möglich.
Tipps für dich
- Um so früher ihr euch für einen Zeremonienmeister entscheidet, um so früher kannst du eurem Hochzeitstag entspannter entgegen sehen.
- Es gibt sehr unterschiedliche Zeremonienmeister. Während viele im Hintergrund tätig sind, stellen sich Andere in den Mittelpunkt und versuchen z.B. auch durch ihr Äußeres aufzufallen. (Frack & Zylinder!). Überlegt euch daher am besten im Vorfeld, wie genau ihr euch die Zusammenarbeit mit einem Zeremonienmeister vorstellt und berücksichtigt das bei euer Wahl.
Was denkst du?
Findest du einen Zeremonienmeister sinnvoll? Und wird es auf eurer Hochzeit einen Zeremonienmeister geben?
Foto von bruce mars von Pexels
1 Kommentar
[…] Diese Episode basiert auf einem Blogbeitrag, den du hier findest: Wie ein Zeremonienmeister den Hochzeitstag entspannt. […]