„Setz’ bloß nicht Felix neben Sven!“
So oder so ähnlich könnten die Gespräche mit deinem Partner verlaufen, wenn es darum geht die perfekte Sitzordnung für eure Hochzeit zu finden.
Bei der Festlegung der Sitzordnung gibt es einiges zu beachten. Schließlich sollen sich eure Gäste wohlfühlen. Dazu gehört es auch, sich beim Essen gut unterhalten zu können. Es wäre also schade, wenn zwei Gäste nebeneinander sitzen, die keine gemeinsamen Gesprächsthemen finden oder noch schlimmer, sich absolut nicht leiden können.
Doch ist eine Sitzordnung wirklich notwendig? Und wenn ja, wie erstellt man sie am besten? Wer kann neben wem sitzen und wie finden die Gäste dann ihren Platz?
Genau diese Fragen möchte ich dir in diesem Beitrag beantworten:
Dieser Beitrag ist auch als Podcast-Episode erschienen: 040 – Sitzordnung Hochzeit: So klappt’s auch mit dem Nachbarn!
Sitzordnung Hochzeit: Welche Möglichkeiten gibt es?
Bei der Sitzordnung geht es um die Frage: Wer sitzt an welchem Tisch, an welchem Platz und neben wem?
Dabei hast du verschiedene Möglichkeiten:
- Freie Platzwahl: Die Gäste können sich den Tisch und den Platz am Tisch frei aussuchen.
- Grobe Sitzordnung/ feste Tische: Die Gäste werden zu Tischen zugeordnet, am Tisch selbst können sie sich ihren Sitzplatz jedoch aussuchen.
- Feste Sitzordnung: Die Gäste haben einen vorher festgelegten Sitzplatz.
Jede dieser Formen hat Vor – und Nachteile für euch und für eure Gäste:
Vor- und Nachteile der Varianten
Bei der freien Platzwahl hast du den wenigsten Vorbereitungsaufwand und die Gäste können sich ihren Platz frei aussuchen. Dies kann jedoch dazu führen, dass ein “Kampf” um die besten Plätze entsteht, dass Familien oder Paare nicht zusammensitzen können oder dass Gäste mangels Alternativen nebeneinandersitzen müssen, die sich nicht verstehen. Eine komplett freie Platzwahl würde ich daher nur für sehr kleine Feste wählen.
Bei der 2. Variante geht es schon geordneter zu: Die Gäste wissen, an welchem Tisch sie sitzen und müssen sich nur noch auf einige wenige Sitzplätze verteilen. Allerdings geht diese Methode nicht, wenn ihr eine Tafel plant und es somit nur einen “Tisch” gibt.
Die feste Sitzordnung erfordert Vorbereitung und manchmal auch ein wenig Kopfzerbrechen. Dafür müssen die Gäste nicht um die Sitzplätze ringen und können sich entspannen, da sie einen festen Sitzplatz haben. Für die Gäste ist das am einfachsten, auch wenn es sicher auch mal Gäste gibt, die lieber wo anders sitzen möchten. Bei der festen Sitzordnung könnt ihr außerdem mögliche Reibereien verhindern, in dem ihr Gäste, die sich nicht vertragen, bewusst weit auseinandersetzt. Diese Methode ist übrigens bei jeder Art von Tischen möglich.
Ich würde euch die zweite oder dritte Möglichkeit für eure Hochzeit empfehlen. Da sich letztere für alle Tischvarianten eignet, gehe ich auf diese nun genauer ein:
Erst die Tischordnung, dann die Sitzordnung!
Bevor es daran geht, die Sitzordnung zu erstellen, empfiehlt es sich, die Tischordnung festzulegen. Dabei beantwortest du unter anderem die folgenden Fragen:
- Welche Tische sollen verwendet werden? (abhängig von Möglichkeiten der Location und eurer Gästeliste)
- Wie sollen die Tische im Raum angeordnet werden?
- Bei einzelnen Tischen: Wie viele Personen passen an einen Tisch?
- Soll es einen separaten Tisch für das Brautpaar bzw. einen Brauttisch geben?
Hilfreich ist es, wenn du von der Tischordnung eine Skizze hast. Auf ihr kannst du dann auch eine Nummerierung der Tische bzw. eine Benennung der Tische vornehmen.
Wer sitzt wo und neben wem?
Bei der eigentlichen Erstellung der Sitzordnung macht ihr euch Gedanken darüber, wer neben wem sitzen kann und an welche Tische ihr welche Gäste platzieren könnt.
Darüber hinaus stellt sich aber immer die Frage, ob ihr eure Gäste bewusst mischen möchtet oder nicht. Ich bin kein Freund davon, die Gäste komplett zu mischen. Schließlich freut man sich als Gast ja auch darauf, mit Freunden oder Verwandten quatschen zu können. Auf der anderen Seite kann es für die Stimmung gut sein, wenn Gäste aufeinandertreffen, die sich noch nicht kennen. Daher finde ich einen Mittelweg passend.
Hier meine Empfehlung für die Sitzordnung:
- Trauzeugen und Eltern von Braut und Bräutigam in die Nähe des Brautpaares setzen.
- Paare nebeneinandersetzen.
- Familien zusammensetzen (es sei denn, es gibt einen Kindertisch, an dem die Kinder sitzen können).
- Verwandtschaft gemeinsam an Tische setzen, aber in Teilen mischen. (z.B. an einem Tisch zur Hälfte Verwandte der Braut und zur anderen Hälfte Verwandte des Bräutigams)
- Bei Freunden oder Kollegen ähnlich vorgehen: Einige Gäste zusammensetzen, die sich kennen und ein paar andere, die sich untereinander auch kennen, dazu setzen.
- Ältere Gäste und Kinder eher weiter weg von der Tanzfläche bzw. in die Nähe von Toiletten oder Buffet setzen.
- Singles integrieren, statt einen separaten Tisch zu planen.
- Zerstrittene Freunde oder Familienmitglieder an verschiedene Tische setzen.
- Gäste zusammensetzen, die ähnliche Interessen haben.
- Wenn vorhanden, Stimmungskanonen gut verteilen.
Diese Vorschläge lassen sich nicht immer 1:1 umsetzen. Vielleicht ist dein Freundeskreis oder die Verwandtschaft deines Partners größer. Betrachte die Tipps daher bitte eher als grobe Orientierung. Ihr kennt eure Gäste schließlich am besten!
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Sitzordnung “erpuzzeln”
Besonders einfach fand ich es, die Sitzordnung für die Hochzeit zu “erpuzzeln“. Dafür fertigst du für jeden Gast einen kleinen Zettel an und dann legst du die Gäste z.B. auf eurem Esstisch an imaginäre Tische. Hilfreich ist es, das gemeinsam mit deinem Partner zu tun. So könnt ihr eure Gäste so lange von Tisch zu Tisch bewegen, bis ihr beide mit der Sitzordnung zufrieden seid.
Hier findet ihr eine schöne Vorlage, mit der ihr das machen könnt: Sitzordnung Hochzeit Vorlage (weddingstyle).
Wie finden die Gäste ihren Sitzplatz?
Gerade bei einer Feier mit vielen Gästen, kann das Suchen des eigenen Namens auf einem der Tische langwierig werden. Mache es deinen Gästen daher leichter, indem du am Eingang des Saales einen Sitzplan aufstellst.
Auf ihm sollten die Namen oder Nummern der Tische zu erkennen sein, sowie die Namen der Gäste, die am jeweiligen Tisch sitzen.
Es geht aber auch andersherum: Du kannst die Namen eurer Gäste alphabetisch sortieren und die jeweilige Tischnummer ergänzen. So findet sich der eigene Name noch schneller.
Je nachdem, für welche Gestaltung des Sitzplans du dich entscheidest, kannst du auch die Lage der Tische im Raum grafisch aufgreifen.
Mit Hilfe des Sitzplanes findet jeder schnell seinen Sitzplatz und euer Fest kann entspannt beginnen!
Fazit
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Sitzordnung. Während sich die Gäste bei der freien Platzwahl den Sitzplatz komplett frei auswählen können, haben sie bei der festen Sitzordnung einen zuvor festgelegten Sitzplatz. Zwar ist die feste Sitzordnung für euch als Brautpaar etwas aufwendiger in der Vorbereitung, doch dafür geht es weniger chaotisch zu und die Gäste können sich entspannt zu ihrem Platz begeben.
Bei der Erstellung der Sitzordnung solltet ihr euch genau überlegen, wen ihr zu wem setzt und welcher Gast an welchem Tisch gut aufgehoben wäre. Am leichtesten könnt ihr die Sitzordnung einfach erpuzzeln.
Zuletzt könnt ihr diese Sitzordnung auf einem Sitzplan visualisieren, so dass jeder Gast schnell seinen Platz findet.
Tipps für dich
- Finalisiere den Sitzplan möglichst spät. Es kann immer kurzfristige Absagen geben. Wenn z.B. eine ganze Familie krankheitsbedingt absagt, hast du vielleicht plötzlich einen halbleeren Tisch und du möchtest die Sitzordnung noch mal verändern. Es wäre schade, wenn der liebevoll gestaltete Sitzplan mit Kugelschreiber oder Ähnlichem angepasst werden muss.
- Solltet ihr Angst haben, dass an den Tischen nicht genügend Gesprächsstoff herrscht, könnt ihr Schilder mit möglichen Themen bereitstellen.
Was denkst du?
Wird es bei eurer Hochzeit eine Sitzordnung geben? Oder möchtet ihr es euren Gästen überlassen, auf welchen Platz sie sich setzen?
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