Hast du bereits darüber nachgedacht, wie die Sitzordnung für eure Hochzeit gestaltet werden soll?
Vielleicht hast du schon einmal diesen Satz oder eine ähnliche Formulierung gehört:
„Setz’ bloß nicht Felix neben Sven!“
So oder so ähnlich könnten die Gespräche mit deinem / deiner Partner*in verlaufen, wenn es darum geht, die perfekte Sitzordnung für eure Hochzeit zu finden.
Die Festlegung der Sitzordnung erfordert einige Überlegungen. Schließlich ist es wichtig, dass sich eure Gäste wohlfühlen und während des Essens gut unterhalten können. Es wäre schade, wenn zwei Gäste nebeneinandersitzen, die keine gemeinsamen Gesprächsthemen finden oder, noch schlimmer, sich nicht leiden können.
Doch ist eine Sitzordnung wirklich notwendig? Und wenn ja, wie erstellt man sie am besten? Wer kann neben wem sitzen und wie finden die Gäste dann ihren Platz?
Genau auf diese Fragen möchte ich in diesem Beitrag eingehen:
Inhalt:
Sitzordnung Hochzeit: Welche Möglichkeiten gibt es?
Bei der Sitzordnung stehen euch verschiedene Optionen zur Verfügung, um zu klären: Wer sitzt an welchem Tisch, an welchem Platz und neben wem?
Es gibt unterschiedliche Ansätze:
Freie Platzwahl: Hierbei haben die Gäste die Möglichkeit, sich den Tisch und den Platz am Tisch nach Belieben auszusuchen.
Grobe Sitzordnung / feste Tische: Die Gäste werden bestimmten Tischen zugeordnet, haben jedoch am Tisch selbst die Freiheit, ihren Sitzplatz zu wählen.
Feste Sitzordnung: Bei dieser Variante wird den Gästen im Voraus ein fester Sitzplatz zugewiesen.
Jede dieser Formen birgt Vor- und Nachteile sowohl für euch als Hochzeitspaar als auch für eure Gäste.
Vor- und Nachteile der Varianten
Freie Platzwahl: Diese Variante erfordert den geringsten Vorbereitungsaufwand, da den Gästen freisteht, sich ihren Platz nach eigenem Ermessen auszusuchen. Allerdings kann dies zu einem „Kampf“ um die besten Plätze führen oder dazu, dass Familien oder Paare getrennt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Gäste aufgrund mangelnder Alternativen neben Personen sitzen, mit denen sie nicht gut auskommen. Aus diesem Grund empfehle ich die komplett freie Platzwahl eher für kleinere Feste.
Grobe Sitzordnung / feste Tische: Diese Variante bietet bereits mehr Struktur. Die Gäste wissen, an welchem Tisch sie sitzen, und müssen sich nur noch auf einige wenige Sitzplätze verteilen. Beachte jedoch, dass diese Methode bei einer Tafelplanung, bei der es nur einen „Tisch“ gibt, nicht anwendbar ist.
Feste Sitzordnung: Diese Methode erfordert eine gewisse Vorbereitung und mitunter ein wenig Grübeln. Dafür müssen die Gäste nicht um ihre Sitzplätze konkurrieren und können sich entspannen, da sie einen festen Sitzplatz zugewiesen bekommen. Für die Gäste ist dies die einfachste Methode, auch wenn es sicherlich Gäste geben wird, die ihren Platz vielleicht anders gewählt hätten. Mit der festen Sitzordnung könnt ihr zudem mögliche Unstimmigkeiten verhindern, indem ihr Gäste, die sich nicht verstehen, bewusst voneinander trennt. Diese Methode ist bei jeder Art von Tischordnung anwendbar.
Für eure Hochzeit würde ich euch die zweite oder dritte Möglichkeit empfehlen. Die feste Sitzordnung eignet sich dabei für alle Tischvarianten. Im Folgenden gehe ich genauer auf letztere ein:
Erst die Tischordnung, dann die Sitzordnung!
Bevor ihr mit der Erstellung der festen Sitzordnung beginnt, ist es ratsam, zuerst die Tischordnung festzulegen. Dabei beantwortet ihr unter anderem folgende Fragen:
- Welche Tische sollen verwendet werden? (abhängig von den Möglichkeiten der Location und eurer Gästeliste)
- Wie sollen die Tische im Raum angeordnet werden?
- Bei einzelnen Tischen: Wie viele Personen passen an einen Tisch?
- Soll es einen separaten Tisch für das Brautpaar oder einen Brauttisch geben?
Es ist hilfreich, eine Skizze der Tischordnung zu erstellen. Auf dieser könnt ihr die Tische vorbereitend nummerieren oder benennen.
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Wer sitzt wo und neben wem?
Bei der Erstellung der Sitzordnung macht ihr euch Gedanken darüber, wer neben wem sitzen soll und an welchen Tischen ihr welche Gäste platzieren könnt.
Es stellt sich dabei immer die Frage, ob ihr eure Gäste bewusst mischen möchtet oder nicht. Persönlich bin ich kein Fan davon, die Gäste komplett zu mischen. Schließlich freuen sich die Gäste darauf, mit Freund*innen oder Verwandten zu plaudern. Andererseits kann es für die Stimmung förderlich sein, wenn Gäste aufeinandertreffen, die sich noch nicht kennen. Daher halte ich einen Mittelweg für passend.
Hier sind meine Empfehlungen für die Sitzordnung:
- Trauzeug*innen und Eltern des Hochzeitspaares in die Nähe des Hochzeitspaares setzen.
- Paare nebeneinandersetzen.
- Familien zusammensetzen (außer es gibt einen Kindertisch, an dem die Kinder sitzen können).
- Verwandtschaft gemeinsam an Tische setzen, aber in Teilen mischen (zum Beispiel an einem Tisch zur Hälfte Verwandte der Braut und zur anderen Hälfte Verwandte des Bräutigams).
- Bei Freund*innen oder Kolleg*innen ähnlich vorgehen: Einige Gäste zusammensetzen, die sich kennen, und ein paar andere, die sich untereinander auch kennen, dazu setzen.
- Ältere Gäste und Kinder eher weiter weg von der Tanzfläche bzw. in die Nähe von Toiletten oder Buffet setzen.
- Singles integrieren, anstatt einen separaten Tisch zu planen.
- Zerstrittene Freund*innen oder Verwandte an verschiedene Tische setzen.
- Gäste zusammensetzen, die ähnliche Interessen haben.
- Wenn vorhanden, Stimmungskanonen gut im Raum verteilen.
Diese Vorschläge lassen sich nicht immer ein zu eins umsetzen. Möglicherweise ist dein Freund*innenkreis oder die Verwandtschaft deines Partners oder deiner Partner*in größer. Betrachtet die Tipps daher als grobe Orientierung, denn ihr kennt eure Gäste schließlich am besten!
Sitzordnung „erpuzzeln“
Die Erstellung der Sitzordnung für die Hochzeit lässt sich besonders einfach „erpuzzeln„. Dafür erstellt ihr für jeden Gast einen kleinen Zettel und platziert die Gäste beispielsweise auf eurem Esstisch an imaginäre Tische. Idealerweise machst du das gemeinsam mit deinem / deiner Partner*in. Auf diese Weise könnt ihr die Gäste so lange von Tisch zu Tisch verschieben, bis ihr beide mit der Sitzordnung zufrieden seid.
Wie finden die Gäste ihren Sitzplatz?
Das Finden des eigenen Sitzplatzes kann bei einer Feier mit vielen Gästen eine Herausforderung darstellen, insbesondere dann, wenn der Name auf den Tischen zu suchen ist. Um es euren Gästen zu erleichtern, stellt am Eingang des Saales einen Sitzplan auf.
Dieser Sitzplan kann die Namen oder Nummern der Tische sowie die Namen der Gäste, die an den jeweiligen Tischen sitzen, deutlich zeigen. Alternativ könntet ihr die Namen eurer Gäste alphabetisch sortieren und die entsprechende Tischnummer hinzufügen, um das Finden des eigenen Namens zu beschleunigen.
Je nachdem, welche Gestaltung des Sitzplans ihr bevorzugt, könnt ihr auch die Lage der Tische im Raum grafisch darstellen. Mithilfe des Sitzplans können sich die Gäste rasch ihren Platz zuweisen, und euer Fest kann entspannt beginnen!
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Fazit
Für die Gestaltung der Sitzordnung stehen euch verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Bei der freien Platzwahl haben die Gäste die Freiheit, ihren Sitzplatz nach eigenem Ermessen zu wählen, während bei der festen Sitzordnung bereits im Voraus festgelegte Plätze vorhanden sind. Obwohl die feste Sitzordnung für euch als Brautpaar in der Vorbereitung etwas aufwendiger ist, sorgt sie für weniger Chaos, und die Gäste können entspannt zu ihrem Platz gehen.
Bei der Erstellung der Sitzordnung ist es ratsam, genau zu überlegen, welche Gäste neben wem sitzen sollen und welcher Gast an welchem Tisch am besten aufgehoben wäre. Eine einfache Methode zur Erstellung der Sitzordnung ist das „Erpuzzeln“.
Abschließend könnt ihr die erstellte Sitzordnung auf einem Sitzplan visualisieren, damit jeder Gast schnell und mühelos seinen Platz findet.
Tipps für dich
- Es ist sinnvoll, den Sitzplan möglichst spät zu finalisieren. Unvorhergesehene Absagen, wie zum Beispiel durch eine krankheitsbedingt fehlende Familie, könnten euch sonst in letzter Minute dazu zwingen, den Sitzplan anzupassen. In solchen Fällen wäre es hilfreich, den Plan flexibel zu halten, etwa indem ihr kleine Änderungen noch per Hand vornehmen könnt, um einen halbleeren Tisch zu vermeiden.
- Falls ihr befürchtet, dass an manchen Tischen der Gesprächsstoff ausgehen könnte, könnt ihr kleine Schilder mit möglichen Gesprächsthemen aufstellen. Dies schafft eine lockere und angenehme Atmosphäre und hilft, die Stimmung aufrechtzuerhalten.
Was denkst du?
Wird es bei eurer Hochzeit eine Sitzordnung geben? Oder möchtet ihr es euren Gästen überlassen, auf welchen Platz sie sich setzen?
Foto von Victoria Priessnitz auf Unsplash